Habichte
Neben der namensgebenden Art, dem Habicht, gehört auch sein kleinerer Verwandter, der Sperber, in diese Artengruppe. Beide sind Vertreter der Gattung Accipiter und sehr wendige Jäger des deckungsreichen Geländes. Sperber ernähren sich vorwiegend von Vögeln bis etwa Taubengröße, während sich in der Beuteliste des kräftigeren Habichts neben größeren Vogelarten auch höhere Anteile an Säugetieren finden.
Beide Arten brüten zumeist sehr versteckt in Wäldern, es gibt aber auch einige Paare, die inzwischen in innerstädtischen Bereichen nisten.
Nach dem Mäusebussard und dem Turmfalken ist der heimlich lebende Sperber der dritthäufigste Greifvogel Deutschlands.
Unterscheid zwischen Habicht und Sperber
Hier ein Praxistipp zur Bestimmung, ob es ein Habicht oder vielleicht ein Sperber ist. Eine Leserin fand auf der Terrasse einen Greifvogel der kurzzeitig ohne Besinnung war (Sturz an die Scheiben), so dass sie ihn fotografieren konnte:

Bestimmung Unterschied Habicht Sperber:
Bei dem Vogel von der Terrasse handelt es sich um ein adultes, das heißt mindestens 2-jähriges Sperberweibchen. Die braungrauen Federn der Oberseite ohne rostbraune Ränder unterscheiden dieses Kleid vom Jugendkleid, was jung geschlüpfte Vögel derzeit noch tragen würden. Adulte männliche Sperber sind oberseits blaugrau und ihre Querbänderung auf der Unterseite ist orange.
Sperberweibchen sind etwa so groß wie der häufige Turmfalke, Männchen etwa 1/3 kleiner.
Im Winter kann man Sperber regelmäßig in Gärten und in der Nähe von Futterhäuschen jagen sehen, weil hier wesentlich mehr Beute (Vögel bis zur Größe einer Ringeltaube) zu finden ist, als in der offenen Landschaft oder im Wald. Da sich die flinke Beute nur bei 100%igem und damit risikoreichem Einsatz fangen lässt, verunglücken viele Sperber an Ästen, Zäunen, Glasflächen von Bushaltestellen oder Fenstern.
Hier noch die Erklärung, warum es kein Habicht war:
Habichtweibchen sind etwa so groß wie ein Bussard und scheiden damit allein schon durch ihre Ausmaße aus, denn Ihr Vogel muss ja deutlich kleiner gewesen sein. Männchen sind nur etwa 25% größer als Sperberweibchen (aber doppelt bis viermal so schwer!) und damit anhand der Größe nicht immer sofort zu unterscheiden.
Ihr Sperber zeigt einen relativ zum Körper großen und recht runden Kopf. Leider nur schwer mit Worten zu umschreiben sind die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke der beiden Arten: Habichte haben durch ihren ausgeprägteren Überaugenwulst und ihre relativ kleineren Augen einen strengeren, grimmigeren und gefährlicheren Blick als die unter bestimmten Umständen fast noch "niedlich" blickenden Sperber. Vorjährige Habichte würden wie vorjährige Sperber noch das Jugendkleid tragen und darin unterseits quergebändert sein, was bei Sperbern nie vorkommt.