Greifvogelschutz auf Malta

Vogelzug live erleben und schützen

Greifvogelschutz vor Ort auf Malta

Zum Herbst werden wieder zahlreiche Greifvögel ihren Weg in den Süden suchen und den aufmerksamen Beobachtern so manche schöne Sichtung schenken. Gerade an den Hauptzugrouten lassen sich dann wieder große Ansammlungen der Tiere beobachten. Neben der westlichen und der östlichen Zugtrasse gibt es auch noch die etwas weniger frequentierte "mittlere Zugschiene" die im Herbstzug über Italien und Griechenland nach Nordafrika führt. Mitten auf dieser Route befindet sich Malta.

Die Insel wird gerne als Trittbrett auf den Weg in den Süden genutzt. Hier wird ausgeruht und die Thermik für den Weiterflug genutzt - oder gestorben... Denn Malta ist auch bekannt als der Ort mit der höchsten Jagddichte in Europa. Da es auf der Insel außer Kaninchen kein jagdbares Wild mehr gibt, widmen die Jäger ihre ganze Aufmerksamkeit den Vögeln - und schießen auch auf Arten die per Gesetz geschützt sind. Neben Vögeln wie Pirolen, Reihern und Bienenfressern sind das auch immer wieder Greifvögel. Zahlreiche tote oder verletzte Tiere belegen dies jedes Jahr aufs neue.

Um diese jährlichen Massaker zu unterbinden organisiert BirdLife Malta seit einigen Jahren international besetzte Raptor Camps. Deren Aufgabe ist es, den Vogelzug zu dokumentieren, die Schüsse zu registrieren und bei festgestellten Gesetzesüberschreitungen die Polizei zu informieren. Darüber hinaus werden an - und abgeschossene Vögel eingesammelt und falls möglich wieder aufgepäppelt. Ähnliche Camps haben in Süditalien schon ganze Landstriche von der illegalen Jagd befreit.

Die Organisatoren hoffen auf einen großen Zuspruch, der zugleich den Durchbruch in ihrer Aktivität werden könnte. Wer also Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich durch einen Klick auf den Banner direkt an BirdLife Malta wenden. Der Preis beläuft sich auf ca. 20 bis 30 Euro am Tag. Abgedeckt ist damit die Übernachtung in einem Mittelklassehotel (3-4 Bettzimmer), Frühstück (kontinental), ein Lunchpaket (Sandwich und Obst), ein warmes Abendessen und der Transport während des Aufenthalts im Camp. Extra finanziert werden müsste der Transfer zum Flughafen, die Getränke außerhalb des Frühstücks und evtl. ein kleiner Betrag für mögliche Exkursionen in die Umgebung (zum Beispiel die Hauptstadt Valletta ist durchaus sehenswert).

Da der Vogelzug in der Zeit von 10.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr geografisch bedingt in der Regel nicht stattfindet, gibt es genug Zeit, die nähere Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Die historisch und naturkundlich hochinteressanten Buskett-Gardens liegen nur 3 Fußminuten vom Hotel entfernt und sind für den ornithologisch interessierten Besucher immer interessant. Hier rasten viele Sing- und Greifvögel. Eine große Bienenfresserkolonie ist hier ebenfalls heimisch und lässt sich hervorragend bei der Jagd beobachten.

Hier gibt es weitere Informationen:

Weitere Camps sind in diesem Herbst in Kalabrien und auf Cypern (türkischer Teil) in Planung. Es stehen aber noch keine Termine fest und zumindest wegen dem Cyperncamp wird noch darüber diskutiert, ob dieses Camp schon als offizielles Camp durchgeführt wird oder es noch eimal als Vorbereitungscamp für zukünftige Camps organisiert wird.